Netzwerk Frühe Hilfen

Die frühkindliche Karies betrifft 13,7% der unter Dreijährigen in Deutschland. Sie ist die häufigste

chronische Erkrankung im Vorschulalter und stellt ein ernst zu nehmendes Problem dar (epidemiologische Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe der DAJ 2016). Studien belegen, dass bei Familien in prekären Lebenslagen oder auch aus bildungsfernen Schichten, Kinder ein besonders hohes Kariesaufkommen aufweisen. 

Durch ein vielfältiges Engagement der LAGZ im Netzwerk „Frühe Hilfen“ ist es möglich, frühzeitig diese Familien mit den Präventionsbotschaften zum Thema „Gesunde Zähne von Anfang an“ zu erreichen.

Auf landes- und auf kommunaler Ebene wurden Strukturen aufgebaut, die sicherstellen sollen, dass hilfebedürftige junge Familien, zur Erhaltung und Förderung der Mund- und Zahngesundheit bei den Kleinsten unterstützt werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Landesministerium u.a. für Familien, dem Landkreistag, dem Landesjugendamt sowie allen rheinland-pfälzischen Jugendämtern und dem Hebammen-Landesverband e.V. ermöglichen zielführende Maßnahmen.

Das Zusammenwirken aller an der Erziehung und Betreuung der Kinder Beteiligten ist eine wichtige Voraussetzung für das erfolgreiche Bekämpfen dieser oftmals aggressiven und schnell fortschreitenden Form der Zahnerkrankung.

Wie gelingt der Transfer der Zahngesundheitsbotschaften in diese Familien?

Die Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und – Pfleger (FGKiKP) sind wichtige Multiplikatoren. Seit 2019 werden die angehenden Familienhebammen/FGKiKP in Rheinland-Pfalz im Rahmen der Grundqualifikation der Bundesstiftung Frühe Hilfen zum Thema „Gesunde Kinderzähne“ in mehreren Unterrichtsstunden geschult. Kontinuierlich werden Fortbildungsveranstaltungen für diese Berufsgruppe mit den aktuellsten Handlungsempfehlungen von der LAGZ durchgeführt. Die Familienhebammen/FGKiKP können mit diesem Wissensschatz und Ihrem Know-How kompetent, die Präventionsbotschaften an die jungen Eltern in den Beratungsgesprächen integrieren durch einfache Maßnahmen die Zahngesundheit der Kleinsten unterstützen.  Des Weiteren fördert dieser frühzeitige Ansatz eigenverantwortliches Handeln. Durch ihr Mitwirken zur Förderung der Mundgesundheit bei Babys und Kleinkindern leisten sie einen Beitrag zum Kindeswohl. Gerade für Kinder in besonderen Lebenslagen bedeutet dies auch gesundheitliche Chancengleichheit.

Engagiert arbeiten die 23 regionalen Arbeitsgemeinschaften in Rheinland -Pfalz in Zusammenarbeit mit den LAGZ-Elternberaterinnen „Gesunde Zähne von Anfang an“ als Partner in den lokalen Netzwerken „Frühe Hilfen“ mit. Eine eigens dafür erstellte Power-Point- Präsentation lädt die Netzwerkteilnehmer dazu ein, die Arbeit der Jugendzahnpflege kennen zu lernen und die Präventionsbotschaften zu den verschiedensten Institutionen als Multiplikatoren weiter zu tragen.

Die regionalen Arbeitsgemeinschaften der Jugendzahnpflege unterstützen diese Maßnahme mit kostenlosen Info-Umschlägen für die Eltern von Babys und Kleinkindern in der Familienbetreuung.

Beim Landespräventionskongress und der landesweiten Kinderschutzkonferenz nehmen Vertreter der LAGZ teil und bleiben im Gespräch zum Thema „Gesunde Kinderzähne“.

Jedes Engagement hat große Wirkung, denn gemeinsam legen wir einen Grundstein für „Gesunde Zähne- ein Leben lang“.

Diana Müller

Leiterin AK – Hebammen und Netzwerke