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Kindertagespflege
Viele Eltern entscheiden sich für die Kindertagespflege als Alternative zur Kindertageseinrichtung. Die LAGZ Rheinland-Pfalz steht in Kontakt mit dem Familienministerium, damit die Zahnpflege in die Qualifizierungskurse für Tageseltern aufgenommen wird. Denn alle Kinder – gleichgültig, wo und von wem sie betreut werden – sollen die gleichen Chancen auf ein Leben mit gesunden Zähnen haben.
2015 wurde das Unterrichtsthema „Gesunde Zähne von Anfang an“ als Modul in die Aus- und Weiterbildung von Tagespflegepersonen in Rheinland-Pfalz eingeführt.
Zahngesundheitsförderung in der Kindertagespflege
Wissenschaftliche Studien belegen es: Die frühkindliche Karies ist entgegen dem allgemeinen Kariesrückgang ein bleibendes ernst zu nehmendes Problem. 13,7% der unter Dreijährigen in Deutschland sind von dieser aggressiven Form der Karies betroffen. Sie ist die häufigste chronische Erkrankung im Vorschulalter.
(Epidemiologische Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe der DAJ 2016).
Es ist unumstritten, dass präventive zahnmedizinische Informationen zur Mundgesunderhaltung beim Baby und Kleinkind gezielt intensiviert werden müssen. Mit Blick auf das ganzheitliche Wohlergehen des Kindes und dem Wissen, dass kariesfreie Milchzähne ein Fundament für die lebenslange Zahngesundheit sind, wird die Präventionsarbeit immer mehr eine Gemeinschaftsaufgabe von vielen.
Die Kindertagespflegepersonen sind in der zahnmedizinischen Prävention wichtige Multiplikatoren und Vorbilder. Sie können durch ihre Handlungskompetenzen aktiv an der Zahngesundheitserziehung mitwirken, fördern die Entwicklung des Kindes und unterstützen und ergänzen den elterlichen Erziehungsauftrag.
Was spricht für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit?
Tagespflegepersonen legen einen Grundstein für lebenslang gesunde Zähne. Es ist ein frühzeitiger Ansatz mit großer Wirkung
Sie unterstützen und ergänzen den elterlichen Erziehungsauftrag in der Mundgesundheitserziehung
Sie zeichnen sich in der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in der Kindertagespflege aus
Folgende Präventionsempfehlungen sind zu beachten:
1. Vermeidung von frühkindlicher Karies
Die frühkindliche Karies (auch Nuckelflaschenkaries) ist eine schmerzhafte und schwerwiegende Erkrankung, die durch falsche Verhaltensweisen entsteht. Deshalb ist es ganz wichtig, Babys und Kleinkindern die Nuckelflasche nicht zum Dauernuckeln (vor allem nicht über Nacht) zu überlassen. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit süßen und/oder säurehaltigen Getränken. Um den Durst zu stillen genügt Wasser. Ab dem Sitzalter lernen Kinder aus einem offenen Gefäß zu trinken. Die Flasche dient immer nur zur Nahrungsaufnahme. Und zum Ende des ersten Lebensjahres heißt es: Weg mit der Nuckelflasche.
2. Zahngesunde Ernährung
Es sollte auf eine ausgewogene Kleinkindernährung gemäß den allgemeinen Empfehlungen geachtet, auf sogenannte „Kinderprodukte“ verzichtet werden. Die altersgerechte Umstellung auf feste kauaktive Nahrung fördert den Speichelfluss und schützt die Zähne.
Um Kinder zahngesund zu ernähren, ist es nicht notwendig, ihnen jegliche Süßigkeiten vorzuenthalten. Es kommt vielmehr darauf an, diese richtig zu „dosieren“. Sinnvoll ist es, den Vormittag zuckerfrei zu gestalten.
3. Zahnpflege ab dem ersten Zahn und Versorgung mit Fluoriden
Die Kinderzähne sollten gleich nach dem Durchbruch 2x täglich – nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen – von den Eltern ggf. Tagespflegepersonen mit einer weichen Kinderzahnbürste bis ins Schulalter von allen Seiten gründlich gereinigt werden. Eine zusätzliche Fluoridierung über Fluoridtabletten ist bei regelmäßiger Reinigung mit Fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (1000ppm) nicht notwendig.
Tagespflegepersonen können Kindern Spaß und Freude am Zähneputzen vermitteln. So helfen sie mit, dass Kinder zahngesund aufwachsen können. Dies ist besonders für Kinder aus solchen Familien wichtig, in denen Zahnpflege keinen hohen Stellenwert hat.
4. Frühzeitiger Zahnarztbesuch
Zur Vermeidung der frühkindlichen Karies werden ab dem ersten Zahn halbjährliche Kontrollen beim Zahnarzt empfohlen.
5. Lutschgewohnheiten
Um Zahnfehlstellungen durch Lutschgewohnheiten zu verhindern, sollten die Kinder von Schnuller oder Daumen bis zum 2. Geburtstag entwöhnt sein.
Information zur Schulung von Tageseltern "Gesunde Zähne von Anfang an"
Das Konzept „Gesunde Zähne von Anfang an“ der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (LAGZ Rheinland-Pfalz schult Multiplikatoren zur Förderung der Zahngesundheit bei Babys und Kleinkindern. Landesweit informieren geschulte Referentinnen junge Eltern rund um das Thema „Gesunde Kinderzähne“ in den verschiedensten Elterntreffs/Gruppen. Jedoch erreichen diese oftmals gerade diejenigen Eltern nicht für welche Zahngesundheitsimpulse fürs Kind enorm wichtig wären.
Vertreter des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Demografie, vom Landesjugendamt, vom Landeshebammenverband Rheinland-Pfalz sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Rheinland-Pfalz sind in der Sitzung vom 01.10.2013 in Mainz übereinkommen, dass die Schulung der Hebammen und Tagesmütter als Multiplikatoren unserer Zahngesundheitsbotschaften eine richtige und wichtige Maßnahme zur Förderung der Mundgesundheit bei Babys und Kleinkindern ist.

Ziel der Schulungsmaßnahme
- Bewusstsein für die Wichtigkeit der Mundgesundheit beim Kind schaffen
- Fachwissen wie erhalte ich den Kindermund gesund
- Erwerb von Handlungskompetenzen (Ernährung, Zahnpflege, Zahnarztbesuche ect.) zur Unterstützung der Eltern in der Zahnvorsorge
Schulungsinhalte
LAGZ wer sind wir? Ziel und Aufgabe
Frühkindliche Karies und Folgen der dentalen Vernachlässigung
Bedeutung der Tagesmütter als Multiplikatoren für Kind und Eltern
Zahngesunde Ernährung
Kinderlebensmittel
Zucker und Folgeerkrankungen
Tipps zur Ernährungserziehung
Nursing Bottle Syndrom
Ursache und Folgen
Getränke und Trinkgefäße
Flasche ade, Umstellungszeiten
Kiefergerechte Sauger, Schnuller & Co
Lutschgewohnheiten
Tipps zur Abgewöhnung von Habits
Mund und Zahnpflege
Kieferkammmassage bei Babys
Pflege vom ersten Zähnchen an
Zähneputzen wie und womit
Tipps zur Mundhygieneerziehung
Aktuelle Fluoridempfehlungen
Zahnärztliche Frühprophylaxe
ab wann, wie oft
Tipps zum Umgang mit dem Kind beim Zahnarztbesuch
Dauer der Schulung
3 Unterrichtsstunden a 45 Minuten
Referenten
Speziell geschulte Referenten der LAGZ Rheinland-Pfalz
Kosten
Die Honorare sowie Schulungsmaterialien werden von der LAGZ Rheinland-Pfalz gestellt.
Auszeichnung zur Max Schrubbel- Kindertagespflegestätte
Auszeichnung zur MAX SCHRUBBEL- Kindertagespflegestätte
Liebe Kindertagespflegefachkraft
„Hand in Hand“ können wir die Mund- und Zahngesundheit der Kinder fördern. Das zahnmedizinisches Präventionsprogramm führt u.a. auch durch Ihre Mithilfe zum Erfolg. Ihren wertvollen und wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Zahngesundheit der Kinder schätzen wir sehr. Die Kindertagespflegestellen, die unser Präventionsprogramm in besonderem Maße umsetzen, erhalten in Zukunft die Auszeichnung
Unter „Kriterien für die Auszeichnung“ finden Sie die Voraussetzungen dafür.
Sie erfüllen diese bereits jetzt?
Dann reichen Sie den ausgefüllten Rückmeldebogen mit Ihrer Bewerbung bei Ihrer ortansässigen Geschäftsstelle Jugendzahnpflege (AGZ) ein.
Wie geht es dann weiter?
Nach Prüfung setzt sich die AGZ mit Ihnen in Verbindung. Als Dank und auch damit Sie Ihre Arbeit nach Außen präsentieren können erhalten Sie ein:
- Max Schrubbel Schild mit dem Titel „Max Schrubbel Kindertagespflegestätte“
- Max Schrubbel Stofftier als Geschenk
- Max Schrubbel Logo als Freigabe für Briefe/deren Homepage
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Ihre Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege
Einfach den zum Download bereit gestellten Rückmeldebogen ausfüllen und an die ortsansässige Geschäftsstelle Jugendzahnpflege (AGZ) senden.