Beste Noten: Unterricht in Hebammenschulen kommt gut an
Im ersten Jahr ihres Hebammenprojektes hat die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (LAGZ) Rheinland-Pfalz 45 angehende Geburtshelferinnen zum Komplex „Zahngesundheit“ geschult. Und das mit Erfolg: Die angehenden Geburtshelferinnen gaben dem Unterricht beste Noten.
Viel Praktisches mit Material zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren, abwechslungsreiche und vielfältige Themen, engagierte und motivierte Referentinnen – viel positive Resonanz erntete die LAGZ Rheinland-Pfalz für ihre ersten Unterrichtseinheiten im vergangenen Schuljahr. Drei Referentinnen besuchten die drei Hebammenschulen in Rheinland-Pfalz. In jeweils vier Unterrichtsstunden sensibilisierten sie die Schülerinnen für die Mundgesundheit von Mutter und Kind.
Viele Frauen meiden während ihrer Schwangerschaft den Gang zum Zahnarzt. Hebammen kommt bei der Prävention deshalb eine Schlüsselrolle zu. „Viele Eltern sind noch immer irrtümlich der Meinung, dass Zahnvorsorge und -pflege beim Kind erst ab dem Zahnen eine Rolle spielt“, weiß Diana Müller. Die Gesundheitspädagogin koordiniert bei der LAGZ Rheinland-Pfalz die Hebammenschulungen. „Hebammen können präventiv tätig werden und sowohl die Prophylaxe beim Kind als auch Zahngesundheit der Mutter in der Schwangerschaft thematisieren. Hierbei wollen wir sie unterstützen.“
Zahngesundheit ganz praktisch
Viele „Daumen hoch“ gab es von den Schülerinnen für die praxisnahen, auf den Berufsalltag der Hebammen zugeschnittenen Lerninhalte samt unterrichtsbegleitender Broschüre, in der alle Themen nachgearbeitet werden können. Sie erhielten etwa praktische Tipps und Hinweise rund um das Saugen und Trinken beim Säugling, zum richtigen Schnuller und zu babygerechten Zahnpflegeartikeln sowie zu gesunder Babynahrung. Warum beeinflusst die Mundpflege der Schwangeren die Gesundheit des ungeborenen Kindes? Wie entsteht Karies und – vor allem – wie lässt sie sich verhindern? Was hat es mit Fluoriden auf sich? Auf diese und viele andere Fragen bekamen sie wissenschaftlich fundierte Antworten. Auch die Möglichkeit, den Unterricht mit persönlichen Fragen und Wünschen lebendig mitzugestalten, kam sehr gut an. „Das Gesamtpaket stimmt!“ „Klasse“ und „Weiter so“, urteilten einige Schülerinnen.
„Wir waren begeistert, mit wieviel Interesse und Engagement die Schülerinnen bei der Sache waren und sich selbst eingebracht haben“, resümiert Diana Müller. Sie ist sich sicher, dass die Lerninhalte auf fruchtbaren Boden getroffen sind. „Die jungen Hebammen werden gestärkt ihre Aufgabe angehen und zu einer zahngesunden Entwicklung der von ihnen betreuten Kinder beitragen.“
Nach dem erfolgreichen Auftakt sind die Referentinnen der LAGZ Rheinland-Pfalz bereits wieder im Namen der Zahngesundheit unterwegs. Im laufenden Schuljahr 2015/2016 unterrichten sie abermals 45 angehende Hebammen an den Schulen in Koblenz, Mainz und Speyer.
Katrin Becker